Internationales Management - Duales Studium

Wenn Du besonders viel Praxiserfahrung während des Studiums sammeln möchtest, bietet sich ein duales Studium an. Bei einem dualen Studium macht der Praxisanteil ungefähr 50 Prozent aus, da Du bei einem Partnerunternehmen unter Vertrag stehst. Dort arbeitest Du regelmäßig, um Dein theoretisch erworbenes Wissen direkt in die Praxis umzusetzen.

Gerade unter den wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen gibt es eine hohe Anzahl dualer Modelle. Meist handelt es sich dabei um ein duales Studium der Betriebswirtschaftslehre. Einige Hochschulen bieten jedoch duale Studiengänge an, die speziell auf Internationales Management gemünzt sind. Die Anzahl ist noch überschaubar, aber das kann sich in den kommenden Jahren ändern. Um Internationales Management praxisnah zu studieren, hast Du mehrere Möglichkeiten:

  • ein duales Studium Internationales Management
  • ein duales Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL) mit Praxisphasen in einem internationalen Unternehmen und Auslandsaufenthalten
  • ein klassisches BWL-Studium auf Bachelor, einen dualen Masterstudiengang Internationales Management anschließen

Auch ein duales Studium schließt mit einem Bachelor oder Master ab. Manchmal ist es möglich, zeitgleich eine Ausbildung mit einem Abschluss an der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu erwerben. Wie Du sehen wirst, verlangt ein duales Studium den Studierenden einiges ab, es hat aber auch Vorteile. Um die Entscheidung zu erleichtern, haben wir hier die Besonderheiten des dualen Studiums aufgeführt sowie mögliche Vor- und Nachteile.

Zusammenarbeit mit einem Praxisunternehmen - Konditionen

Wenn Du Internationales Management oder einen ähnlichen Studiengang dual studieren möchtest, brauchst Du ein Partnerunternehmen, das Dich für die Studienzeit einstellt. Oft helfen die Hochschulen bei der Suche nach einem Praxispartner oder sie verfügen gar über einen Pool kooperierender Unternehmen. Mit dem Partnerunternehmen schließt Du einen Vertrag, der Deine Arbeitszeiten und den Urlaubsanspruch regelt. Weiterhin sollte der Vertrag Aussagen darüber machen, ob das Partnerunternehmen die Studiengebühren übernimmt, ob es eine Aufwandsentschädigung zahlt und wie hoch diese ausfällt. Im Idealfall bleibst Du bis zum Examen im Partnerunternehmen und bringst dort Dein neu erworbenes Wissen praktisch ein. In den meisten Fällen schreiben Studierende ihre Abschlussarbeit in Zusammenarbeit mit dem Partnerunternehmen. Einige Hochschulen bieten ihren Teilnehmern das Modell der wechselnden Partnerbetriebe. Studierende können bei diesem Modell ihre Praxisphasen in unterschiedlichen Firmen ableisten. Dies ist allerdings eher die Ausnahme.

Akademischer Abschluss und Ausbildung in einem

Bei einigen dualen Programmen aus dem Fachbereich Wirtschaft haben Studierende die Möglichkeit, neben dem akademischen Studium eine betriebliche Ausbildung zu absolvieren. Diese Form nennt man ausbildungsintegrierendes Studium. Neben dem Bachelorstudium kannst Du eine IHK-anerkannte Berufsausbildung machen, zum Beispiel als Groß-und Außenhandelskaufmann/frau. Nicht jede Hochschule bietet so ein Modell, aber als Beispiel kann die Hochschule Hof gelten. Diese Hochschule führt einen Bachelorstudiengang Internationales Management durch. Im ersten Jahr absolvieren die Studierenden eine kaufmännische Berufsausbildung. Im zweiten Jahr wird studiert, bevor es im dritten Jahr mit der Ausbildung weitergeht und die Prüfung an der Industrie-und Handelskammer ansteht. Danach folgt ein Auslandsaufenthalt. Wieder zurück im Lande, geht es mit dem Bachelorstudium bis zum Abschluss weiter.

Bewerbung zum dualen Studium

Wenn Du Dich für ein duales Studium an einer privaten Hochschule oder Akademie einschreiben möchtest, läuft die Bewerbung etwas anders ab als für ein reguläres Vollzeitstudium. Für ein duales Studium bewirbst Du Dich zweifach: Bei einem Unternehmen und auf einen Studienplatz. Dazu brauchst Du komplette Bewerbungsunterlagen samt Lebenslauf und Motivationsschreiben. Oftmals fordern die Hochschulen noch einen Eignungstest. Dafür haben die meisten dualen Studiengänge für das Fach Internationales Management/International Business Administration keine Zulassungsbeschränkung durch den Numerus Clausus. Als Voraussetzung müssen Anwärter das Abitur oder das Fachabitur vorweisen. In Ausnahmefällen werden auch Studierende ohne Abitur zugelassen, wenn sie zum Beispiel über einschlägige Berufserfahrung verfügen.

Vorteile eines dualen Studienganges

Mögliche Vorteile eines dualen Studiums:

  • Studierende eines dualen Studienganges sammeln im Vergleich zu Kollegen im Präsenzstudiengang mehr Praxiserfahrung.
  • Es gibt einige Unternehmen, die gezielt nach Studierenden dualer Studiengänge suchen. Bewirbt man sich bei solch einem Programm, entfällt die zum Teil aufwändige Suche nach einem Praxispartner.
  • Bei einem ausbildungsintegrierenden Studiengang können Studierende zeitgleich eine betriebliche Ausbildung machen, zum Beispiel zum Industriekaufmann/-frau, so dass man am Ende einen akademischen und einen IHK-Abschluss in der Tasche hat.
  • Es gibt eigens konzipierte Studiengänge wie Internationale Betriebswirtschaft, International Business Administration oder Internationales Management.
  • In vielen Fällen übernehmen die Partnerbetriebe die Studiengebühren. Meistens erhält der Studierende vom Partnerbetrieb eine Aufwandsentschädigung.
  • An privaten Hochschulen gibt es oftmals kleine Lerngruppen.
  • Zugang ohne Numerus Clausus möglich. In Ausnahmefällen Zulassung ohne Abitur möglich.

Mögliche Nachteile eines dualen Studienganges

Folgende Nachteile kann ein duales Studienmodell mit sich bringen:

  • Nicht immer finden Bewerber bis zum Semesterbeginn ein geeignetes Partnerunternehmen.
  • Die Durchlässigkeit für einen weiterführenden Master an einer anderen (öffentlichen) Hochschule ist nicht automatisch gegeben.
  • Die Studiengebühren sowie Prüfungsgebühren fallen zum Teil recht hoch aus.
  • Es ist nur schwer möglich, während eines dualen Studienganges die Fachrichtung zu wechseln.
  • Bei einem Studienabbruch kann es passieren, dass der Studierende die Gebühren an das Partnerunternehmen erstatten muss. Dies bedarf einer vertraglichen Regelung.
  • Im dualen Studiengang ist eine gewisse Belastbarkeit gefragt, da es nur wenig Urlaub gibt. Es ist oftmals wenig Zeit für Hobbys oder Nebenjobs vorhanden.
  • Der "Blick über den Tellerrand" kann zu kurz kommen, ein "Studium Generale" mit fächerübergreifenden Modulen gibt es oft nicht.
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